Herr Gerbershagen, Sie sind Geschäftsführer der 5G Synergiewerk GmbH. Wie sieht ein typischer Geschäftsalltag bei Ihnen aus?
Wir bauen unser Geschäft gerade bundesweit auf, daher sind wir mit vielen Städten und Gemeinden in einem engen Informationsaustausch, um die bestehende städtische Infrastruktur zum Ausbau der Mobilfunknetze zu nutzen. Daran arbeiten wir als 5G Synergiewerk jeden Tag mit vollem Einsatz.
Möchten Sie etwas über Ihren Werdegang erzählen? Wie kamen Sie in die Position als CEO?
Beim 5G Synergiewerk verbinden wir jahrelange Erfahrung, die wir in globalen Führungspositionen gesammelt haben mit der Agilität eines Start-ups. Zunächst haben wir an unserer Vision eines standardisierten Aufbaus der Mobilfunknetze gearbeitet und erste Pilotprojekte umgesetzt. Dann haben wir ein exzellentes Team aus den Bereichen Mobilfunk, Stadtwerke und Telekommunikation zusammengebracht und eine standardisierte Lösung entwickelt, mit der wir vorhandene Straßenlampen in 5G-Sendemasten der nächsten Generation umwandeln.
Nun zum 5G-Netz. Laut der Bundesnetzagentur geht der 5G-Ausbau in Deutschland gut voran, allerdings muss in Teilen noch auf die 4G-Infrastruktur zurückgegriffen werden. Wie ist der aktuelle Stand aus Ihrer Sicht?
Die Netzbetreiber und "TowerCos" (Tower Companies) arbeiten nach wie vor mit Hochdruck daran, die 4G-Infrastruktur weiter auszubauen. Und überall dort, wo wir viel Kapazität und schnelle Datenübertragung brauchen – also in den Städten – wird der 5G-Ausbau starten.
In unsere Straßenlampen bauen wir sowohl 4G- als auch 5G-Technik ein, je nachdem welche Technologie gerade benötigt wird. Wir unterstützen damit die Städte dabei, den Mobilfunk-Ausbau aktiv voranzutreiben und die Netzkapazität zu erweitern.
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Herr Gerbershagen, warum kommen vor allem moderne Großstädte in Zukunft nicht mehr um eine Abdeckung mit 5G als Mobilfunkstandard herum?
Die Datennutzung über die Mobilfunknetze steigt permanent an. Das Konsumentenverhalten ändert sich, über Apps steuern wir heute unseren gesamten Tagesablauf. Komplette Spielfilme können in drei Sekunden heruntergeladen werden. Man braucht dafür keine zwei Stunden mehr. Neue Anwendungen werden entwickelt und implementiert, um zum Beispiel Industrieabläufe oder Produktionsanlagen permanent zu verbessern. Nicht zuletzt rücken Mobilfunkgeräte immer mehr ins Zentrum des Lebens. Es gibt praktisch nichts mehr, was das Mobiltelefon nicht kann. All dies kommt an dem Punkt zusammen, wo viele Menschen aufeinander treffen: in den Städten. Genau hier setzt unsere Lösung an und trägt entscheidend dazu dabei, die Kapazität der Mobilfunknetze auszubauen.
Wie viel schneller ist 5G denn im Vergleich zu 4G?
Der 5G-Standard ermöglicht eine bis zu zehnmal schnellere Datenübertragung als LTE und damit die Kommunikation in Echtzeit.
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/was-ist-5g-vorteile-und-risiken-der-5-generation-mobilfunk-52004#:~:text=5G%20ist%20der%20Nachfolger%20von,5G%20seit%20Juli%202019%20verfügbar.
Abgesehen von der Geschwindigkeit – welche zusätzlichen Chancen bieten sich für Städte und Kommunen, die den 5G-Netzausbau aktiv voranbringen?
Für moderne Städte ist es essenziell wichtig, ein schnelles und leistungsfähiges Mobilfunknetz anbieten zu können. Denn nur damit lassen sich neue Unternehmen und Gewerbetreibende ansiedeln. Und auch für die Menschen, die in den Städten wohnen, verbessert sich die Lebenssituation deutlich, indem sie auf eine Vielzahl von Anwendungen und Services zugreifen können.
Herr Gerbershagen, wie sieht die Unterstützung durch die 5G Synergiewerk GmbH im Detail aus?
Wir sind eine innovative Tower Company und planen, bauen und betreiben 5G-Masten der nächsten Generation. Dabei arbeiten wir eng mit Stadtplanern, Stadtwerken und Mobilfunkbetreibern zusammen. Wir sorgen für die Standortplanung und -konzeption, den Aufbau und den Betrieb der neuen Mobilfunkstandorte. Der gesamte Prozess von der Planung über den Austausch der Straßenlampen bis hin zum Senden des ersten 5G-Signals wird von uns in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Städte umgesetzt.
Was sind die Tricks, um den 5G-Netzausbau zu beschleunigen? Lässt sich in den Städten zum Beispiel die vorhandene Infrastruktur wie Straßenleuchten für den weiteren Ausbau nutzen – und welche Schritte sind im Allgemeinen notwendig, um einen neuen Mobilfunkstandort in Betrieb zu nehmen?
Auf jeden Fall! Und genau dafür haben wir unsere Lösung entwickelt. Deutschlandweit gibt es zehn Millionen Standorte von Straßenlampen – das ist ein enormes ungenutztes Potenzial. Mit einem proaktiven Engagement der Städte können wir den 5G-Roll-out gemeinsam realisieren und die vorhandene Infrastruktur der Straßenlampen für den Ausbau der Mobilfunknetze nutzen.
In den USA und in der Schweiz gibt es Teile der Bevölkerung, die den Mobilfunkausbau verhindern wollen. Wie sieht es in Deutschland mit der öffentlichen Meinung zu diesem Thema aus – oder gibt es hier andere Herausforderungen?
Eine große Herausforderung in Deutschland für den Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur sind die Genehmigungsverfahren für neue Standorte. Bei der Nutzung von Straßenlampen haben wir hier jedoch einen Vorteil, da wir bereits bestehende Standorte nutzen.
- Herr Ralf Gerbershagen
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