Auf welche Bereiche ist das Kantonsspital Uri spezialisiert?
Helen Simmen: „Als medizinisches Kompetenzzentrum bieten wir eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige Spitalversorgung in der erweiterten Grundversorgung. In unseren Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Anästhesie inklusive Intensiv- und Notfallmedizin bieten wir ein breites Leistungsspektrum. Trotz überschaubarer Größe decken wir – durch die enge Partnerschaft mit einem Zentrumsspital und die Fachkompetenzen unserer hausinternen Ärzte und Ärztinnen – diverse Spezialisierungen wie die Venen- und Gefäßchirurgie, die Neurologie oder die Brustmedizin ab.“ Alle Fachbereiche ansehen
Wie viele Patienten werden im Jahr behandelt?
Helen Simmen: „Im Durchschnitt behandeln wir pro Jahr rund 4.200 stationäre Patientinnen und Patienten. Den beträchtlicheren Teil unserer Arbeit machen jedoch ambulante Behandlungen aus. Rund 90.000 Konsultationen haben wir 2022 gezählt, davon etwa 1.000 operative Eingriffe.“Was würden Sie sagen, zeichnet das Kantonsspital Uri aus?
Helen Simmen: „Mit dem Neubau, den wir im Sommer 2022 beziehen konnten, ist das KSU eines der modernsten und schönsten Spitäler der Schweiz. Mit dem Konzept der «Healing Architecture» profitieren die Patientinnen und Patienten von modernster medizinischer Infrastruktur und einer angenehmen Atmosphäre. Neben der patientenorientierten Spitalinfrastruktur zählt auch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kliniken zu unseren Stärken.“Zum Thema
Wie würden Sie Ihre Unternehmensphilosophie beschreiben?
Helen Simmen: „Die lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Persönlich, zuverlässig und innovativ. Unsere «Du-Kultur» gilt für alle und über alle Hierarchien und fördert einen offenen Austausch: Man grüßt sich im Gang und nimmt sich Zeit für einen kurzen Austausch, der persönlich und per Du viel wertvoller ist. Zuverlässigkeit bildet die Grundlage unseres Erfolgs, da wir uns verlässlich um das Wohl unserer Patientinnen und Patienten kümmern. Innovation ist ein weiteres Schlüsselmerkmal unserer Philosophie. Herausforderungen gehen wir proaktiv und mutig an und wir sind bereit, unkonventionelle Wege zu gehen, um innovative Lösungen zu finden.“
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist auch in der Schweiz ein Problem. Wie hebt sich das Kantonsspital Uri von anderen Spitälern ab?
Helen Simmen: „Unsere Mitarbeitenden sind bei uns keine Nummern: Die überschaubare Größe bietet Raum für eine familiäre Atmosphäre und kurze Entscheidungswege – ein erhebliches Plus im Vergleich zu Universitätskliniken oder Stadtspitälern. Außerdem ist der Kanton Uri an sich ein großartiger Arbeits- und Wohnort. Die hervorragende Anbindung an Zürich, Luzern und das Tessin durch den öffentlichen Verkehr, die malerischen Urner Berge und der Vierwaldstädtersee machen Uri zu einem wahren Paradies. Es bieten sich unzählige Sportmöglichkeiten wie Windsurfen, Wandern oder Skifahren. Die 13 kantonalen Feiertage zusammengezählt mit den fünf Wochen Ferien ermöglichen unseren Mitarbeitenden eine gute Work-Life-Balance.“Was tun Sie für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden?
Helen Simmen: „Mit der Fachstelle BGM fördern wir die Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit unseres Personals. Seit 2020 wurden wir von der Gesundheitsförderung Schweiz mit dem Label Friendly Work Space zertifiziert. Diese Auszeichnung wird Organisationen verliehen, die das BGM systematisch und erfolgreich umsetzen."Welche Vorteile genießen die Mitarbeitenden konkret?
Helen Simmen: „Unsere Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen sind darauf ausgerichtet, die Mitarbeitenden in allen Lebenslagen – wie Schwangerschaft oder Pensionierung – zu unterstützen. Im internen Fortbildungsprogramm widmet man sich Themen wie «Erhaltung der Gesundheit», «Selbstmanagement», «Führungsentwicklung» oder «Resilienz». Wir bieten einen Fitnessraum, einen Ruheraum und einen Stillraum. Um die Zusammenarbeit und Wertschätzung zu fördern, beteiligen wir uns am Teamausflug und sorgen das ganze Jahr über mit kleinen Aufmerksamkeiten für Überraschungen.“Die Umbauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Können Sie uns erläutern, was bis Ende des Jahres 2024 gebaut wird?
Helen Simmen: „Bis dann werden das medizinische Ambulatorium sowie zukunftsweisende Arbeitswelten geschaffen, die allen Mitarbeitenden, einschließlich der Ärzteschaft, zur Verfügung stehen. Mit den neuen Arbeitswelten namens «Garden of Life» setzen wir auf ein Multispace-Konzept, das verschiedene Tätigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigt und auf Einzelbüros verzichtet. Durch die offene Raumstruktur wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert."