homespend – wie aus Fachkräftemangel eine Spezialagentur für Handwerker entstand

Der Schritt in die Selbstständigkeit und zur Gründung der Agentur "homespend" dauerte nicht lange, wie der Gründer Gaspare Accetta nach seinem erfolgreichen Start berichtet: "Ich habe einen klaren Bedarf gesehen und dort möchte ich helfen und Sinn stiften." Was sich hinter dieser Aussage verbirgt, ist schnell erklärt. Seit Sommer des Vorjahres war seine Nachbarin auf einen Rollstuhl angewiesen. "Es waren minimale bauliche Veränderungen am Haus notwendig", erzählt der Gründer von homespend: "Doch so einfach war es gar nicht, denn wir fanden einfach keinen Handwerker, der Zeit für sie hatte." Er berichtet, wie Telefonate gar nicht erst angenommen wurden oder es Termine für Kostenvoranschläge gab und der Auftrag abgelehnt wurde, weil der Handwerker größere Aufträge vorrangig bearbeiten musste.

"Nachdem wieder ein Handwerker erklärte, dass er den Auftrag gern annehmen würde, ihn aber erst in vielen Monaten angehen könnte, machte ich ihm ein Angebot", erinnert sich Accetta, der gern kreative Wege einschlägt. Schnell war ein Tauschgeschäft entwickelt. Gemeinsam mit seinem Co-Gründer, der schon lange für die Rekrutierung von Mitarbeitern zuständig war, kümmerte er sich um einen weiteren Mitarbeiter für den Betrieb, im Gegenzug sollte der erste Auftrag des neuen Mitarbeiters der kleine Umbau am Haus werden.

Heute berichtet er stolz: "Es dauerte keine 24 Stunden und wir hatten über zehn qualifizierte Bewerber auf dem Tisch. Bereits für den folgenden Monat konnten zwei Handwerker in dem Betrieb anfangen. Für mich hat es sich sehr gelohnt – aus Dankbarkeit wurde unser kleiner Umbau vorgezogen und so konnte meine Nachbarin den Sommer noch draußen genießen. Und auch beruflich ging es weiter. Schnell sprach sich diese Fähigkeit rum und nun häuften sich die Anfragen."

"Bereits nach wenigen Wochen war mir klar, wir hatten einen Nerv bei Handwerksbetrieben getroffen", so der Gründer heute, der sich motiviert in die neuen Aufgaben stürzte: "Es war schon ein großer Schritt, weitere Mitstreiter zu finden und auch sehr spannend, Werbematerialien, einen Namen und ein Logo zu entwickeln." Aufregende Zeiten, die hinter den Gründern liegen, aber sicherlich auch folgen werden. Das Leben im Lockdown gab dem Team die nötige Zeit, das Projekt zu durchdenken und die ersten erfolgreichen Employer-Branding-Pilot-Projekte durchzuführen. Mit HR-Expertise, zukunftsweisenden Strategien und moderner Technik verleiht homespend Handwerksbetrieben eine Identität, erreicht neue Zielgruppen und identifiziert potenzielle Mitarbeiter/-innen. Und so hat homespend in den letzten 18 Monaten bereits mit über 400 Handwerksbetrieben zusammengearbeitet.

Düsseldorf ist für seine Agenturvielfalt bekannt und dafür, große und internationale Werbekampagnen zu entwickeln. Doch homespend hat einen eigenen Weg gefunden: "Es war direkt klar: Ich will dem Handwerk helfen und habe damit genug zu tun. Ich kümmere mich nicht um die großen Werbebudgets, die in der Stadt aufgeteilt werden. Auch interessieren mich andere Branchen nicht. Mich macht es glücklich, Handwerkern – und damit am Ende allen in der Stadt – helfen zu können. Die Pandemie brachte viele dazu, ihr häusliches Leben mit neuen Augen zu sehen und Handwerksbetriebe zu engagieren. Daher der Name homespend."