Verschiedenes, Antibiotikaresistenz vermeiden

Wie pflanzliche Mittel die Resistenzproblematik entschärfen könnten

Die Gefahr einer postantibiotischen Gesellschaft, in der Menschen wieder an einfachen Zahninfektionen und Blasenentzündungen sterben, ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein reales Szenario1. Offizielle Schätzungen2 gehen bereits heute allein in Deutschland von 7.500 bis 15.000 Todesfällen jährlich aus, die durch mehrfach resistente Keime verursacht werden. Zunehmend in den Fokus geraten gefährliche Darmbakterien wie zum Beispiel E. coli und Klebsiellen, die zu den häufigsten Verursachern von Blasenentzündungen zählen. Aber auch Bakterien, die Erkältungen verursachen, zeigen europaweit teils dramatische Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzen3,4. Einen Weg zur Entschärfung der Resistenzproblematik sieht Professor Uwe Frank, Mikrobiologe am Universitätsklinikum Freiburg, im alternativen Einsatz von antibiotisch wirksamen Pflanzeninhaltsstoffen wie den Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Der Einsatz des Senfölgemischs bei unkomplizierten Atem- und Harnwegsinfekten sei eine gute Option, um die Ausbreitung resistenter Keime zu bremsen.
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Strategien zur Bekämpfung der Resistenzproblematik

"Unsere Untersuchungen mit den Senfölen haben gezeigt, dass diese Pflanzenstoffe sowohl gegen relevante Erreger von Blasenentzündungen als auch gegen die häufigsten Verursacher bakterieller Atemwegsinfektionen hochwirksam sind", so Frank.

Die starke und globale Zunahme der Resistenzen gegen Antibiotika stellt mittlerweile ein weltweites Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Die Gründe für die Resistenzentwicklungen sind bekannt: die übermäßige und häufig unkritische Verwendung von Antibiotika in der Medizin, zum Beispiel bei viral bedingten Erkältungskrankheiten und unkomplizierten Infektionen sowie der Einsatz in der Tiermast.

Hohe Resistenzraten bei Erregern von Harn- und Atemwegsinfektionen

Bei Patienten mit Infektionen der Harnwege sind Antibiotika immer häufiger unwirksam. Gegen die häufigsten Auslöser von Blasenentzündungen - E. coli, Proteus ssp. und Klebsiellen - wirkt oft nur noch die Verordnung von ein oder zwei Arten sogenannter Reserve-Antibiotika5. Diese hochwirksamen Antibiotika sind ausschließlich der Therapie schwerer, ernsthafter Erkrankungen vorbehalten, wenn die infektiösen Bakterien eine Resistenz gegen andere Antibiotika entwickelt haben. Reserveantibiotika dürfen nicht zur Therapie einfacher Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel akuten Blasenentzündungen, eingesetzt werden. Doch in jüngster Zeit wurden selbst gegen diese Wirkstoffe Resistenzen beobachtet6,7. Hinsichtlich der Resistenzenzsituation bei Auslösern bakterieller Atemwegsinfektionen sieht es nicht besser aus: M. catarrhalis, H. influenzae und S. pneumoniae - die Erreger zählen zu den häufigsten Auslösern von bakteriellen Atemwegsinfektionen - zeigen europaweit mittlerweile teils dramatische Resistenzen gegenüber Antibiotika3,4.

"Es ist daher dringlicher denn je, neue Antibiotika bereitzustellen", sagt Frank. Doch neue Wirkstoffe können nicht mehr schnell genug entwickelt werden, es mangelt vor allem an den finanziellen Ressourcen. Zwar förderte die Regierung die Entwicklung neuer Antibiotika 2014 mit etwa zehn Millionen Euro. Doch Fachleute beziffern die Entwicklungskosten für ein einziges neues Antibio tikum bis zur Markteinführung auf 800 Millionen bis 1,5 Milliarden Euro8.

Therapeutische Wirkung der Senföle umfassend belegt

Kapuzinerkresse & Meerrettich
Kapuzinerkresse & Meerrettich

Frank plädiert daher dafür, bei einfachen unkomplizierten Infektionen, wie zum Beispiel Erkältungskrankheiten und Blasenentzündungen, auf antibiotisch wirksame pflanzliche Präparate wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich auszuweichen. Auf diese Weise würden hocheffektive Antibiotika für ernste, bedrohliche Erkrankungen aufgespart. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit des Senfölgemischs (ANGOCIN® Anti-Infekt N) bei Atem- und Harnwegsinfektionen ist in zahlreichen Studien belegt, auch bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen und Erkältungskrankheiten9-14. Bei den bereits seit Jahrhunderten zur Behandlung von Harn- und Atemwegsinfektionen eingesetzten Senfölen sind bisher keine Resistenzen beobachtet worden, wie auch eine jüngere Studie aus den USA bestätigt15.

"Im Gegensatz zu chemisch-synthetischen Antibiotika handelt es sich bei den Senfölen um Viel- beziehungsweise Mehrstoffgemische mit vielfältigen antimikrobiellen Wirkmechanismen. Synergistisch und synchron ablaufende Effekte, die teilweise noch nicht aufgeklärt wurden, verhindern bei diesen Pflanzenstoffen die Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen, wie sie von Standard-Antibiotika bekannt sind", erklärt der Wissenschaftler.

"Damit könnten derartige pflanzliche Arzneimittel in Zukunft einen neuen Stellenwert in der Therapie von unkomplizierten Atem- und Harnwegsinfektionen einnehmen und zur Entschärfung des Resistenzproblems beitragen", resümiert Frank.


Pflichtangaben

Angocin® Anti-Infekt N. Anwendungsgebiete: Zur Besserung der Beschwerden bei akuten entzündlichen Erkrankungen der Bronchien, Nebenhöhlen und ableitenden Harnwege. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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