Geheimtipp Osttirol – Fünf Skigebiete und eine Winterwunderwelt
by Brigitte Bonder 14. November 2025
Osttirols Skigebiete sind so individuell wie ihre Gäste: Für Großstadt-Helden lockt Lienz-Zettersfeld mit kurzen Wegen von der City auf die Piste, Tiefschneefans finden im Skizentrum St. Jakob manchmal sogar Champagne-Powder abseits der Piste, Könner testen ihre Grenzen im Großglockner Resort Kals-Matrei, die Kleinsten üben am Golzentipp die ersten Schwünge und Board- oder Ski-Artisten toben sich im Snowpark Sillian aus. Allen fünf Skigebieten gemein ist der familiäre Charme abseits der Massen – ohne lange Warteschlangen an den Liften und Gedränge auf den Abfahrten.
Für Großstadt-Helden: Lienz-Zettersfeld – Von der City auf den Berg
Im Skigebiet Lienz Zettersfeld liegen gerade mal zehn Minuten zwischen Pulverschnee und Stadtflair. So lange dauert die Bergfahrt von der Talstation in Lienz bis ins Pistenparadies. Oben warten sechs Anlagen mit 21 Pistenkilometern zwischen 1.672 und 2.278 Metern – von sonnigen Genussabfahrten über die permanente Riesentorlaufstrecke bis zur Kids Area. Auf den insgesamt sieben Hütten am Zettersfeld genießen ausgepowerte Wintersportler kulinarische Spezialitäten: entweder auf der Sonnenterrasse oder in der gemütlichen Stube – Dolomitenblick immer inklusive. Und kaum unten angekommen, eröffnet die Stadt mit Boutiquen, Cafés und einem Kulturprogramm weit über Après-Ski hinaus eine andere Welt. Mit rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr trägt Lienz seinen Beinamen „Sonnenstadt“ zu Recht und macht das Skigebiet Zettersfeld zum Revier für alle, die Wintersport mit urbanem Lebensgefühl verbinden wollen.

Für Freerider: Skizentrum St. Jakob – Champagne-Powder abseits der Massen
Wenn die Sonne über dem Defereggental aufgeht, liegen die schneebedeckten Hänge noch unberührt da. Das Skizentrum St. Jakob ist bekannt für seine Freeride-Möglichkeiten abseits der präparierten 35 Pistenkilometer. Eingebettet zwischen den höchsten Berggipfeln Österreichs, zählt der Ort zu den schneereichsten und kältesten der Alpen. In dem ruhigen Tal findet man echten Champagne-Powder – allerfeinsten und trockensten Pulverschnee, den es normalerweise nur in Nordamerika gibt. Dieses Naturspektakel entsteht in St. Jakob aufgrund der einzigartigen meteorologischen Gegebenheiten: sehr niedrige Temperaturen in Kombination mit Inversionslagen, die dem Schnee die Feuchtigkeit entziehen. Mit der Sechser-Sesselbahn Leppleskofel – der höchstreichenden Anlage Osttirols – geht es in wenigen Minuten auf fast 2.700 Meter. Während Familien unten Funpark, Förderbänder und Skikindergarten nutzen, finden Sportliche im oberen Bereich Raum für weite Schwünge im Gelände.
Für Profis: Großglockner Resort Kals-Matrei – hochalpine Herausforderung
Mit 47,1 Pistenkilometern, 16 Aufstiegsanlagen und 270 Hektar Pistenfläche ist das Großglockner Resort Kals-Matrei das größte und zugleich anspruchsvollste Skigebiet in Osttirol. Steile Abfahrten fordern Fahrkönnen und Ausdauer, weite Schwünge auf breiten Pisten lassen Carver-Herzen höherschlagen, während weniger versierte Skifahrer die blau bis rot markierten Hänge bevorzugen. Kunstschneeanlagen im gesamten Skigebiet, sowie die drei vollbeschneiten Talstrecken nach Kals und Matrei sichern den Betrieb bis 12. April 2026. Vom Adlerhorst aus, einer Aussichtsplattform auf 2.421 Metern direkt beim Restaurant Adlerlounge gelegen, genießen Bergsportler den Blick auf 60 Dreitausender, darunter auch der Großglockner, mit 3.798 Metern Österreichs höchster Berg.
Für Skizwergerl: Golzentipp – kleine Schwünge, große Erfolge
Im Skigebiet Golzentipp in Obertilliach übt der Pistennachwuchs unter fachkundiger Anleitung seine ersten Schwünge, während sich die Größeren auf insgesamt zwölf Pistenkilometern austoben. Das Kinderland direkt beim Himbeergoll-Lift ist mit Wellenbahn, kleinen Schanzen und Figuren ausgestattet, die den Einstieg erleichtern. Eine eigene Kinderspur am Übungslift sorgt für kurze Wartezeiten.

Für Teenies: Skizentrum Sillian – Saltos, Loops und Rails
Im Bergmassiv der Dolomiten nahe der Grenze zu Südtirol liegt auf schneesicheren 1.000 bis 2.400 Metern das Skizentrum Sillian Hochpustertal. Dort treffen Genuss-Skifahrer, Familien, Ski- und Snowboard-Freestyler auf eine gelungene Mischung aus österreichischer Pistenqualität und italienischer Leichtigkeit. Osttirol-Urlauber schätzen die Überschaubarkeit und Kinderfreundlichkeit in der Hochpustertaler Gemeinde. In sonniger, zentraler Südostlage und mit eigenem Lift ausgerüstet, befindet sich darüber hinaus ein bestens präparierter Funpark für Einsteiger und Profi-Brettakrobaten.
Geheimtipp om Osttirol abseits der Piste: Winterwunderwelt Winkeltal
Zwischen verschneiten Wäldern, traditionellen Almen und markanten Dreitausendern entfaltet sich im Osttiroler Winkeltal eine Winterwelt, die Romantik, Genuss und sportliche Herausforderungen auf besondere Art verbindet. Das zwölf Kilometer lange Seitental in Außervillgraten präsentiert sich als Rückzugsort für alle, die die kalte Jahreszeit in ihrer ursprünglichen Form erleben möchten. Familien finden hier einen Ort, an dem gemeinsame Erlebnisse in der Natur wichtiger sind als Trubel und Tempo.

Beim Spaziergang durchs Winkeltal, zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern, den Lienzer Dolomiten und dem Karnischen Grenzkamm gelegen, hören Winterwanderer nur das Knirschen ihrer eigenen Schritte. Die meditative Stille lässt sich besonders auf der rund drei Kilometer langen Moosalm-Runde genießen. Die Route startet bei der Jausenstation Reiterstube. Von dort aus führt ein präparierter Weg taleinwärts, vorbei an der Mooshof Alm, bis zur ruhig gelegenen Leiter Alm und wieder zurück. Ambitionierte Skitourengeher erwarten im Winkeltal anspruchsvolle Routen auf den Gölbner (2.943 m), den Regenstein (2.891 m), die Hochalmspitze (2.797 m) und den Hochgrabe (2.951 m). Die Touren erfordern Erfahrung und Kondition, bieten aber zur Belohnung beeindruckende Tiefschneeabfahrten sowie Panoramablicke auf die umliegenden Gipfel. Top-Bedingungen bestehen in der Regel von Spätwinter bis Frühling.

Wer es lieber gemütlicher angeht, unternimmt – eingehüllt in warme Decken, begleitet vom gleichmäßigen Rhythmus der Hufen im Schnee – eine Kutschenfahrt mit Ingo Fürhapter. Die romantischen Ausflüge gelten seit Jahren als Klassiker im Winkeltal.
Schlittengaudi im Hochtal
Die 1,6 Kilometer lange Naturrodelbahn Tilliachalmweg in der Urlaubsregion südlich des Alpenhauptkamms wurde mit dem Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnet und ist kostenlos nutzbar. Die mittelschwere Strecke führt von der Starthütte unterhalb der Jausenstation Reiterstube rund 400 Höhenmeter auf den Bergrücken hinauf. Abends sorgt eine Beleuchtung von 17 bis 22.30 Uhr für sichere Abfahrten. Für Kinder gibt es am Zielbereich eine präparierte Bahn für Rutschteller und kleine Schlitten. Ein besonderes Highlight ist der Eisberg im angrenzenden Stausee in Form der Drei Zinnen, abends farbig illuminiert.

Weitere Informationen unter www.osttirol.com.