Mehrere europäische Fluggesellschaften haben aufgrund aktueller Konflikte und Sicherheitswarnungen ihre Flüge in bestimmte Regionen des Nahen Ostens, etwa Richtung Israel und Libanon, gestrichen oder umgeleitet.
Änderungen im Flugplan
Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hatte Ende September Empfehlungen herausgegeben, den israelischen und libanesischen Luftraum zu meiden.
Die Lufthansa-Gruppe, zu der neben der Hauptmarke Lufthansa auch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings gehören, hat ihre Flüge nach Tel Aviv bis zum 31. Oktober und nach Beirut bis zum 30. November ausgesetzt. Auch nach Teheran fliegen bis zum 14. Oktober keine Flugzeuge. Passagiere, deren Flug ausfällt, können ihre Tickets gratis umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen.
Diese Maßnahmen sind Teil einer Reihe von Reaktionen der Lufthansa auf Sicherheitsbedenken, die bereits im Frühjahr und im vergangenen Jahr zu ähnlichen Flugstornierungen führten.
Reaktionen von British Airways, KLM und EasyJet
Auch andere Airlines haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. British Airways und Air France-KLM haben ihre Flüge zum Flughafen in Tel Aviv mindestens bis Anfang nächster Woche eingestellt. Diese Entscheidung umfasst auch den 7. Oktober, den ersten Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel. Die Fluggesellschaft EasyJet plant, ihren Flugbetrieb von und nach Tel Aviv erst Ende März 2025 wieder aufzunehmen.
Aufgrund des schweren iranischen Raketenangriffs auf Israel gestern wurden die Lufträume von Israel, Jordanien und Irak vorerst geschlossen. Daraufhin baten mehrere Fluggesellschaften um Erlaubnis, in Aserbaidschan zu landen.
Kursverluste bei Airlines
Anleger reagieren sensibel auf die Unsicherheit im Luftverkehr, was sich in einer erhöhten Volatilität der Aktienkurse widerspiegelt. Neben den unmittelbaren Auswirkungen der Flugstornierungen auf die Umsätze der Airlines tragen auch die steigenden Betriebskosten und die Notwendigkeit, alternative Routen zu finden, zur Unsicherheit bei.
Die Aktien von Lufthansa fielen nach Ankündigung der Flugstornierungen im Nahen Osten um über vier Prozent. Auch die Kurse von British Airways, Air France-KLM, EasyJet und TUI verzeichneten Verluste zwischen drei und fünf Prozent.