Industrie, Nachwuchskräfte

Unsere Kinder und ihre Zukunft – die Nachwuchskräfte von morgen

Bild zum Artikel Institut für Generationenforschung

Das Institut für Generationenforschung untersucht zukünftige Nachwuchskräfte, die Generation Alpha // © Adobe Stock

Die Generation Z sei freizeitorientiert, gar arbeitsfaul, und kündige sofort, wenn es unangenehm wird, so die Meinung vieler. Wenn schon die Generation Z so sei, auf welche Zukunft müssen wir uns mit den nächsten Nachwuchskräften einstellen? Denn die sind schon auf dem Weg in die Arbeitswelt. Es ist die Generation Alpha: die Alterskohorte der ab 2010 Geborenen.
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Das Institut für Generationenforschung nimmt Nachwuchskräfte unter die Lupe

Nachwuchskräfte
Die einschlägigen Fachbücher zur Generation Z und Generation Alpha Institut für Generationenforschung

Die 2021 veröffentlichte Generation-Alpha-Studie des Instituts für Generationenforschung sorgte international für Aufsehen. Das Team des Instituts erfragte über einen Zeitraum von zwei Jahren über 1.200 pädagogische Fachkräfte in ganz Deutschland. Sie ließen die Kinder in den Betreuungsgruppen durch die Expertise der pädagogischen Fachkräfte einordnen.

Pädagogische Fachkräfte sehen auch die Eltern in der Verantwortung für die großen Defizite in der kindlichen Entwicklung, die die Studienergebnisse aufzeigten. "Wir waren überrascht, dass trotz oder gerade wegen der Zunahme der elterlichen Überbehütung in hohem Maße auch eine Vernachlässigung stattfindet. Obwohl die Eltern immer mehr Präsenz bei ihren Kindern zeigen, sind diese mit dem Smartphone in der Hand dann doch alleine in der digitalen Welt", so die Forscher des Instituts.

Die Ergebnisse der Generation-Alpha-Studie

Die Ergebnisse der ersten weltweiten Generation-Alpha-Studie sind wegweisend. Sie entstand durch die Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Hochschulen und Universitäten. Noch nie konnten präzise Aussagen über die jüngste Generation in unserer Gesellschaft getroffen werden.

Mitnichten betrachten die Forscher des Instituts die Ergebnisse der Generation-Alpha-Studie als Pauschalisierungen. Nicht alle jungen Menschen lassen sich in Generationenschubladen packen. Damit man wissenschaftlich von einer neuen Generation sprechen kann, müssen prägende Einflüsse von Menschen ähnlichen Alters in gleicher Weise wahrgenommen und verarbeitet werden. Die herausgebildeten Merkmale müssen exklusiv für die Alterskohorte und biografisch stabil sein.

Wie zeitintensiv dieses Vorgehen ist, erklären die Forscher des Instituts: "Um Generationeneffekte nachzuweisen, müssen die Daten einer Alterskohorte immer wieder mit denen der Gesamtbevölkerung abgeglichen werden, um Alters- oder Periodeneffekte auszuschließen. Erst in ein paar Jahren können wir sicher sagen, dass es die Generation Alpha in Bezug auf bestimmte Merkmale gibt."

Müssen wir Schule und Arbeit für die Generation Alpha neu denken?

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Hartwin (l.) und Rüdiger Maas, die Gründer des Instituts für Generationenforschung Institut für Generationenforschung

"Ja, und das am besten so schnell wie möglich", sagt Zukunftsforscher Hartwin Maas, Mitbegründer des Instituts für Generationenforschung. Daher erarbeite das Institut gemeinsam mit Bildungseinrichtungen Lernkonzepte, die die Fähigkeiten der Zukunft optimal fördern. Gleiches geschieht bereits in der Arbeitswelt. Die Arbeitswelt bereitet sich derzeit auf die Alphas vor, die in wenigen Jahren auf den Arbeitsmarkt kommen. "Nur mit neuen Arbeitskonzepten bleiben Unternehmen für die jungen Generationen attraktiv", so Hartwin Maas.

Ist die Generation für die Arbeitswelt gut vorbereitet?

Viele Alphas sind ausgebucht, "dauerentertaint" und übersättigt, gleichzeitig konfliktscheu, einsam und ungeduldig, das zeigt die Generation-Alpha-Studie des Instituts für Generationenforschung. Zudem übernimmt Generative Künstliche Intelligenz eine Reihe von kognitiven Aufgaben, die den Alphas ohnehin schwerfallen, wie beispielsweise zu anderen Menschen ohne technische Hilfe Kontakt aufzunehmen. Die Technik könnte sich somit verstärkend auf die Defizite der Alphas in der Lern- und Arbeitswelt auswirken.

Fähigkeiten und Kompetenzen, die wir in der Zukunft brauchen

Ohne die Eltern geht heute nichts mehr. Denn die Eltern haben ihren Schützlingen häufig Tätigkeiten abgenommen, bei denen sie sich schwertun. Generationenforscher Rüdiger Maas, der 2017 das Institut für Generationenforschung gründete, weiß, was die Alphas brauchen werden: "Eine klare Struktur mit verbindlichen Vorgaben, innerhalb derer Spielraum möglich ist". Strukturen einzuhalten ist das, was die Alphas häufig nicht gelernt haben, so der renommierte Psychologe. "Damit die Arbeitswelt funktioniert, bedarf es zukünftig mehr Zeit für Führung, kleinere Leitungsspannen und klare sowie nachvollziehbare Rahmenbedingungen".

Früher oft selbstverständliche Fähigkeiten müssen heute erst gelernt werden. "Ein Mentoring der Nachwuchskräfte, das über den Arbeitsbereich hinausgeht, wird immer wichtiger", so Zukunftsforscher Dipl.-Wirt.-Ing. Hartwin Maas, MIB., "Unterstützung in allen Lebensbereichen wird von den Führungskräften verlangt werden, dadurch wird Leitung insgesamt anspruchsvoller". Führungskräfte müssen gerade beim Berufseinstieg ähnlich unterstützend sein wie die Eltern.

Wie Künstliche Intelligenz das Lernen der Generation Alpha verändert

Zudem sollten Lehr- und Führungskräfte offen für neue Technologien sein und die Künstliche Intelligenz miteinbeziehen, denn die Alphas wachsen sowieso damit auf. "Dadurch, dass die Alphas mit den Auswirkungen Generativer Künstlicher Intelligenz groß werden, gehen wir davon aus, dass die jüngeren Generationen besser auf technische Disruptionen vorbereitet sind als die Generationen vor ihnen", so Zukunftsforscher Hartwin Maas.

Wie die Bildungs- und Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird, daran forscht das Team des Instituts derzeit für zahlreiche Unternehmen. Das Team, bestehend aus Psychologen, Soziologen, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftlern des Instituts für Generationenforschung, analysiert die zukünftige Entwicklung von Human Enhancement, Future of Work, Digital Learning und Diversity in der Arbeitswelt.
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