Bereits zum vierten Mal müssen sich die Griechen dieses Jahr auf eine Streikwelle einstellen, die nahezu den gesamten öffentlichen Bereich betrifft. Staatliche Institutionen wie Schulen, Ministerien, Behörden, das Verkehrssystem und viele weitere Einrichtungen legen ihre Arbeit 24 Stunden lang nieder. Auch Massendemonstrationen sind geplant.
Grund für die Proteste sind die Sparpläne der Regierung, die einhergehen mit dem EU-Herbst-Gipfel in Brüssel, wo über die Reform der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion diskutiert wird. Von den massiven Streiks in Griechenland ist der Tourismus genauso betroffen, wie der Alltag der meisten Bewohner. Denn der Fährverkehr ist ebenso zusammengebrochen, wie der Flugverkehr und die Aussicht auf Massendemonstrationen vermehrt die Angst vor gewaltvollen Auseinandersetzungen. Selbst Ärzte nehmen sich nur noch der Notfälle an.
Die großen Gewerkschaften sind indes gut organisiert und rufen zu Protesten auf, die auf den harten Sparkurs der Regierung aufmerksam machen sollen. Löhne sollen gekürzt und auch die Renten angepasst werden, um die geplanten Kürzungen von 7,8 Milliarden Euro einhalten zu können. Damit ist jedoch die Forderung der Gläubiger noch nicht erreicht, die für Griechenland 9,2 Milliarden Euro Einsparungen vorsieht, um die Hilfsgelder der EU, der EZB und des IWF in Anspruch nehmen zu können.